Das diesen Sommer gestartete und vom CSEM koordinierte EU-Projekt AHEAD (für Advanced Heat Exchange Devices) zielt darauf ab, Wärmeregulierungssysteme zu revolutionieren, von denen viele Hochleistungsgeräte wie Satelliten oder Raumfahrzeuge abhängen. Dabei sollen die derzeitigen Systeme – sperrig, schwer und mit umfangreicher Verkabelung – durch eine leichtere, billigere und drahtlose Lösung ersetzt werden, die Daten in Echtzeit sammelt und deutlich leistungsfähiger ist.
Hierzu wollen die sechs Konsortialpartner mithilfe von 3D-Druckverfahren Rohre entwickeln, auf deren Innenseite Temperatursensoren und Heizelemente integriert sind. Das Innere des Geräts wird außerdem ein Energierückgewinnungsmodul enthalten, das eine autonome und drahtlose Messung und Übertragung von Daten ermöglicht.
„Grundsätzlich zielt AHEAD darauf ab, technologische Bausteine zu entwickeln, die es ermöglichen, elektrische Funktionen (Kabel, Stecker, Sensoren usw.) in eine breite Palette von 3D-gedruckten Komponenten zu integrieren“, erklärt Hervé Saudan, Projektkoordinator beim CSEM. „Die Integration der Sensoren in diese Geräte erfüllt auch die Anforderungen von Industrie 4.0. Die gesammelten Daten fließen in die Algorithmen der künstlichen Intelligenz ein, um Prozesse zu überwachen und zu optimieren, aber auch um vorbeugende Instandhaltungsmassnahmen zu ermöglichen.“ Das Konsortiums will nun diese Geräte in ein vorindustrielles Stadium bringen und mit einer Vielzahl von Anwendungen kompatibel machen, beispielsweise Bewässerungssysteme, industriellen Heiz- und Kühlanlagen, chirurgische Implantate und Instrumente, Robotik, Werkzeugmaschinen oder Anwendungen im Automobilsektor.
Bisher wurden zwei Hauptanwendungen definiert: Die Technologie soll einerseits in Weltraummodule, andererseits in Systeme der zukünftigen Teilchendetektoren des CERN integriert werden.