Die gemessenen Daten werden in Echtzeit über eine auf dem Patienten-Smartphone installierten mobilen App an ein zentrales System übertragen, auf welches auch das Pflegepersonal zugreifen kann. Liegt ein gemessener Wert unter oder über einem vorgängig definierten Grenzwert, sendet das System automatisch eine Benachrichtigung an das Pflegepersonal. Damit können Patienten zu Hause bleiben und bei Bedarf medizinische und psychologische Unterstützung erhalten.
Laufende klinische Studie in Mailand
Das System wird zurzeit am Universitätsspital Luigi Sacco in Mailand, im Rahmen einer klinischen Studie und nach einem von Prof. Dr. Maurizio Viecca, Direktor der Abteilung für Kardiologie, erarbeiteten Protokoll und Programm geprüft. Die Plattform wurde von der Ethikkommission genehmigt und Professor Viecca erklärt:
«Ich bin mit dem technologischen Inhalt in Bezug auf Zuverlässigkeit und Präzision sehr zufrieden, und freue mich für die Patienten, die nun über ein Gerät verfügen, das ein verlässliches therapeutisches Instrument darstellt, und nicht nur eine Option.»
Das Projekt trägt den Namen COMO (Englisch: COronavirus remote MOnitoring of outpatients) und wird als schweizerisch-italienisches Konsortium finanziell von der europäischen Weltraumagentur ESA und der italienischen Raumfahrtbehörde ASI unterstützt.
Ausrüstung für Astronauten
COMO basiert auf einer erprobten Technologie, die das CSEM ursprünglich für die ESA entwickelt hatte, um während wissenschaftlichen Missionen auf der Concordia-Station in der Antarktis physiologische Parameter aufzuzeichnen. Nun kommt die Technologie dank der Forschungskooperation mit Vexatec in einer modernisierten Version wieder zum Einsatz.
«Das ‘Space Solutions’-Programm der ESA hat zum Ziel, die Entwicklung und Kommerzialisierung innovativer Produkte und Dienstleistungen zu unterstützen, die sich auf das Wissen und die Technologien stützen, die durch unsere verschiedenen Missionen und -Programme in der Raumfahrt entwickelt wurden.», kommentieren Elena Razzano und Arnaud Runge, die das Projekt im Namen der ESA beaufsichtigen. «Wir freuen uns, wenn das ‘Space Solutions’-Programm dazu beitragen kann, Leben zu retten», ergänzen sie.